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Reisebericht: Ägyptenrundreise
von Daniel aus Stuttgart
4. September, Tag 3: Tempel von Esna, Edfu und Kom Ombo
Heute wurde mir eine besondere "Ehre" erwiesen: das ganze Schiff hielt eigentlich nur wegen einer einzigen Person, und zwar mir, in Esna. In meinem Programm stand nämlich der Besuch des Chnumtempels von Esna an, der offensichtlich bei keiner anderen Gruppe im Programm stand. Noch 5 weitere Personen aus meiner Gruppe meldeten sich für den für sie im Gegensatz zu mir fakultativen Ausflug an, und so gingen wir in aller Frühe kurz nach 6 Uhr von Bord: Barsoom und wir 6 Leute aus der Gruppe.
Das war auch ein ganz besonderes Erlebnis, denn Esna wird nur wenig von Touristen besucht und somit auch wenig von Nilschiffen angefahren, und in der Stadt gibt es gar keine touristischen Einrichtungen, ja nicht einnmal einen Souvenierladen. Nach 5minütigem Spaziergang durch die Gassen erreichten wir in der Morgendämmerung den Tempel, der dem widderköpfigen Schöpfungsgott Chnum geweiht war. Es war ein wunderbares Erlebnis, denn wir hatten den ganzen Tempel für uns allein! Besonders beeindruckt haben mich da die vielen Wandreliefs und die Tatsache, das in dem Tempel noch unglaublich viele Farbreste vorhanden waren, was uns einen Eindruck davon vermittelte, wie farbenfreundlich die ägyptischen Tempel einst gewesen sein müssen. Bei den Säulen waren die Hieroglyphen noch vollständig von oben bis fast ganz nach unten bemalt! Und in diesem Tempel finden sich auch die jüngsten hieroglyphischen Inschriften eines Tempels in Ägypten, nämlich noch aus den Jahren um 300 n. Chr. .
Dann ging es weiter nach Edfu. Dort angekommen stiegen wir wieder in unseren Kleinbus und fuhren zum Horustempel, der übrigens als besterhaltener Tempel Ägyptens gilt. Ptolemaios XIII, der Vater von Kleopatra, hatte ihn erbauen lassen. Dieser Tempel war echt beeindruckend. Er hatte sogar noch mehr Wandreliefs als der Chnumtempel in Esna, und im Allerheiligsten befand sich sogar noch die Barke, in der die goldene Statue von Gott Horus einst bei Prozessionen herumgetragen wurde. Bei der Granitstatue von Horus in Falkenform wurden noch zahlreiche Gruppen- und Einzelfotos gemacht, bevor es dann wieder zum Schiff zurückging. Diesen Tempel hatten wir übrigens nicht mehr ganz für uns gehabt wie am Morgen in Esna, denn alle Reisegruppen aus unserem Schiff besuchten ihn. |
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Chnumtempel von Esna
Horustempel von Edfu
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Mittlerweile war es schon recht heiß geworden, und bei der Ankunft in der Lobby wurden jedem von uns feuchte Handtücher gereicht, mit denen man sich etwas erfrischen konnte. Dann legte das Schiff auch schon ab und es ging zum Mittagessen. Die nachmittägliche Fahrt nach Kom Ombo verlief wunderbar. Ich faulenzte wieder in meiner Kabine, ließ die Uferlandschaft des Nil an mich vorbeigleiten und genoss einfach das Leben. Und sehr oft winkten einem die Dorbewohner der Uferdörfer, besonders aber Kinder, vom Nilufer zu, was ich als überaus freundlich empfand. In meinem Programm stand, dass ich den Tempel von Kom Ombo erst bei der Rückreise von Assuan nach Luxor besichtigen werde, jedoch entschied ich mich dafür den Tempel gleich heute zu besichtigen, denn da hatte ich die tolle Gelegenheit, den Tempel bei Nacht zu besichtigen.
Doppeltempel Kom Ombo bei Nacht
Krokodilsarkophage |
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Und das ließ ich mir natürlich nicht entgehen! Der Tempel von Kom Ombo ist ein Doppeltempel, und ist einmal dem krokodilköpfigen Wassergott Sobek und einmal der falkenköpfigen, oberägyptischen Form des Gottes Horus, nämlich Haroeris geweiht. Dieser Besuch hat mir besonders gut gefallen, und das lag bestimmt nicht nur daran dass der Tempel so herrlich beleuchtet war. Er war außerdem schön auf einem Felsen direkt am Nilufer gelegen, und schon von weitem sichtbar. Ein besonderes Highlight waren die Krokodilmumien, die wir im Tempel bestaunen konnten. Die größere Mumie war an die 4 bis 5 m lang! Des weiteren gab es auch noch Krokodilsarkophage in Kartuschenform, in denen die Krokodilmumien einst bestattet wurden.
Dann war Party angesagt: An Bord fand der Galabija-Abend statt. Jeder, sowohl Gäste als auch Reiseleiter, Köche, Kellner, Barkeeper und sonstige Angestellte trugen die Galabija, das traditionelle ägyptische Gewand, das besonders auf dem Land auch heute noch von fast allen getragen wird. Man konnte sich die Galabija entweder kaufen oder auch ausleihen. Zum Abendessen gab es heute Abend ausschließlich arabische Kost, darunter speziell ägyptisches Essen, was mir sehr gut geschmeckt hat. Ansonsten konnte man immer, also zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendessen von einem Buffet auswählen, was ich auch am besten fand, denn da war wirklich immer was für jeden Geschmack dabei und man konnte sich soviel drauftun wie man will. Und da ich an Bord "All Inclusive" Status hatte, kostete ich das auch voll aus. An Bord der "MS Solitaire" gab es einen Laden mit Souvenirs, darunter viel Schmuck, Statuen und Kleidungsstücke. Als wir dann zu Ende getanzt haben, gingen einige von uns noch zum "Abkühlen" ans Sonnendeck. |
Mittlerweile waren wir Assuan (ägyptisch Aswan) angedockt. Gleich neben unserem Schiff befand sich am Kai eine Art Open Air Diskothek, die vor Leuten nur so platzte und aus der ziemlich heitere Musik klang und einige von uns noch auf dem Sonnendeck dazu animierte, unsere Hüften ein bisschen zu schwingen. Danach ging ich noch um Mitternacht in den Pool ein paar Runden nachtschwimmen, und ging dann erst um halb zwei morgens ins Bett.
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 Ägypten-Reiseberichte | Tag 2 Luxor- und Karnaktempel | Tag 4 Insel Philae und Assuan |
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