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Reisebericht: Ägyptenrundreise
von Daniel aus Stuttgart
5. September, Tag 4: Unvollendeter Obelisk, Staudamm, Isistempel auf der Insel Philae, Assuan-Stadtrundfahrt
| Heute hatten wir in und um Assuan volles Programm. Zuerst ging es in die Granitsteinbrüche von Assuan, von wo die Pharaonen 3000 Jahre lang ihr Granit für die Pyramiden und Tempel bezogen. Dort besichtigten wir den unvollendeten Obelisken, den Königin Hatschepsut einst hat aufstellen wollen, was aber leider nicht geklappt hat, da der Obelisk einen tiefen Riss bekam und im Steinbruch liegengelassen worden war. Wäre er aufgestellt worden, wäre er bei weitem der größte und höchste Obelisk der Welt gewesen, mit 42 m Höhe und über 1300 t Gewicht. Danach ging es weiter zum großen und kleinen Staudamm von Assuan. Diese waren ebenfalls sehr beeindruckend, zumal man auf der einen Seite den Nil hatte und zur anderen Seite die riesige Weite des Nasser-Stausees. In einiger Entfernung konnte man am Ufer des Nasser-Sees auch den Kalabscha-Tempel sehen, den wir jetzt aber nicht direkt besucht haben. |
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unfertiger Obelisk im Steinbruch Assuan
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Danach gab es ein bisschen Action: wir saßen im unserem Kleinbus und fuhren schon 2 Minuten lang, da bemerkte die jüngste von uns, die 12jährige Sarah, das der Peter nicht unter uns war! Schleunigst drehten wir uns um und fuhren zurück auf die Mitte des großen Staudammes, um den Peter aufzugabeln, der irgendwie die Abfahrt verpasst hatte. Wieder vollzählig setzten wir unsere Fahrt fort zum Ufer des Nasser-Sees. Dort stiegen wir dann auf ein kleines Motorboot um, das uns zur Insel Philae brachte, wo sich der Tempel der Göttin Isis befand. Die Hinfahrt zur Insel im Motorboot war echt herrlich: das saubere Wasser, die Granitfelsen der kleinen Inselchen und und und. Die Atmosphäre auf Philae war einzigartig: kaum Touristen, eine ganz tolle Stille und überall das Glitzern des Wassers. Der Tempel war ursprünglich woanders positioniert, und wurde dann in den 60er Jahren bei Bau des Staudamms zerlegt und auf dieser Insel wieder aufgebaut, genau wie es beim Kalabscha-Tempel und bei den zwei Felsentempeln von Abu Simbel der Fall war.
Isistempel auf der Insel Philae
Der Kiosk des Trajan auf Philae
Eindrücke von Philae |
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Der Tempel war auch sehr gut erhalten. Vor dem Tempeleingang befanden sich zwei lange Reihen von Säulenkolonnaden, und neben dem Tempel noch ein Kiosk eines römischen Kaisers. Zudem lud ein kleines Café zum Verweilen ein. Ich und Magda waren so begeistert von der Atmosphäre auf Philae, dass wir plötzlich den ganz starken Drang verspürten jetzt hier baden gehen zu wollen, was aber erstens aus zeitlichen Gründen nicht ging und zweitens wegen der Tatsache, das es im Nasser-See Krokodile gibt.
Wieder am Festland angelangt nutzten ich und Magda noch die Gelegenheit und tauchten unsere Beine bis zum Schienbein in das wundervoll kühle Wasser des Sees. Bei der Rückfahrt zum Schiff machten wir noch Halt bei "Kyphi Parfumes" DEM Parfüm- und Flaconladen in Assuan. Dort angekommen nahmen wir erstmal auf bequemen gepolsterten Holzbänken Platz, und Tee wurde und verabreicht.
Dann stellte ich ein junger Ägypter vor und begann uns äußerst interessant auf deutsch von der Parfümkultur in Ägypten zu erzählen, und wie und aus welchen Essenzen die Parfüme hergestellt werden. Keiner von uns hatte gewusst, das die Essenzen einiger der berühmtesten Designerparüms aus Ägypten stammen und dort verarbeitet werden. Danach gab es dann noch auf jede einzelne Fingerkuppe unserer beiden Hände Parfümproben, und dann durften wir uns den Laden selber in Ruhe anschauen. Alle außer ich haben sich dort ein Parfüm oder einen der vielen kunstvollen Flacons gekauft. Ich habe nur aus dem Grund nichts gekauft, weil ich Angst hatte dass das Fläschchen mir während meiner Rundreise zerbricht und kaputt geht, weil Glas ist eben Glas.
Nach dem Mittagessen machten wir dann alle fakultativ eine Assuan-Stadtrundfahrt, wo wir mit unserem Kleinbus ganz Assuan durchquerten und sogar durch ein richtiges Armenviertel am Stadtrand fuhren, wo mir besonders die vielen Esel, Schafe und Ziegen auffielen, die einfach so zwischen den Häusern in den Gassen herumlungerten. Wir besuchten auch die größte Moschee von Assuan, in der wir auch drinnen waren und uns auf dem Boden hockend eine ganze Weile über den Islam unterhalten haben. Im Übrigen ist es kein Problem wenn man mal in kurzen Hosen vor der Moschee steht, denn man kann sich gratis einen langen Rock ausleihen, der die Beine bedeckt. Dann besuchten wir auch noch die Koptische Kirche von Assuan, die ebenfalls sehr imposant war und einen großen Turm und eine schöne Eingangstür mit Elfenbeinintarsien besaß. |
Danach folgte das Highlight: wir fuhren auf einen Berg hoch über Assuan, von wo wir einen Ausblick über ganz Assuan und das Niltal hatten. Dort tranken wir Tee und aßen ägyptische Kekse und Kuchen, während eine sanfte Abendbrise für ein traumhaftes Klima sorgte und wir uns gemeinsam den unbeschreiblichen Sonnenuntergang über den Sanddünen anschauten. Im Anschluss besuchten wir noch den Bazar im Zentrum von Assuan. Nach dem Abendessen gab es in der Club Lounge einen Nubischen Abend, mit Stocktänzern und Folkloren, die alle sehr farbenfroh waren. Nachdem tanzten einige von uns noch zu Diskomusik, und gingen dann aber zeitig schlafen, denn morgen war der Ausflug nach Abu Simbel im Programm, und dazu mussten wir schon um 3 Uhr morgens aufstehen!!!
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 Ägypten-Reiseberichte | Tag 3 Esna, Edfu und Kom Ombo | Tag 5 Abu Simbel |
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