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Menschenrechte und Todesurteile

 
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christophp

vorübergehend auf der Strafbank


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BeitragVerfasst am: 19.05.2009, 20:15    Titel: Menschenrechte und Todesurteile

Ein Thema, das mich besonders aufregt:

Die Gerichte in Ägypten sind in letzter Zeit in einem regelrechten Blutrausch verfallen: hier nur zwei Meldungen der letzen Tage:

11. Mai 2009: Kairo - Ein Strafgericht in der ägyptischen Stadt Ismailija hat in einem Blutracheprozess fünf Brüder zum Tod durch den Strang verurteilt.

Die Männer aus dem Dorf Serapium hatten einen 46 Jahre alten Bauern entführt und gefesselt. Sie hackten ihm anschließend mit einer Axt den Kopf ab, und fuhren mit dem Kopf auf der Motorhaube tanzend und jubelnd durch das Dorf.

Die Kairoer Tageszeitung “Al-Masry Al-Yom“ berichtete am Montag, der Bauer habe ein Jahr zuvor “den Tod eines Bruders der Männer verursacht“. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

19. Mai 2009: Ägyptisches Gericht verhängt 24 Todesurteile

Kairo (AP) Wegen einer tödlichen Schießerei infolge eines Streits um Land sind in Ägypten 24 Angeklagte zum Tod verurteilt worden, so viele wie noch nie zuvor in einem einzelnen Prozess. Die Männer seien von zwei privaten Organisationen angeheuert worden, erklärte Richter Mahmud Selim am Montag. Bei dem Streit um rund 600 Hektar Land vor einem Jahr wurden elf Menschen getötet und drei weitere verletzt. Die Verurteilten legten Berufung gegen die Entscheidung ein.

Nun meine Frage zur Diskussion:

Anscheinend kann sich in der ägyptische Regierung niemand mehr an ihre Verpflichtung gemäß Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ("Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person") erinnern, der Sie selbst zustimmten. Menschenrechte werden einfach ignoriert.

Wie geht ihr damit um? Sind diese Urteile in Ordnung? Darf man der Ägyptischen Regierung, jedenfalls moralisch, erlauben, sich über einmal geschlossene Vereinbarungen einfach hinwegzusetzen? Die Zustimmung Ägyptens zur o.g. Erklärung hat auch dazu geführt, das reichlich Entwicklungsgelder fließen. Werden mit Europäischen Steuergeldern in Ägypten auch die Henker bezahlt?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen
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Verfasst am:     Titel: Urlaubsangebote

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maherba




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BeitragVerfasst am: 19.05.2009, 23:35    Titel: Re: Menschenrechte und Todesurteile

christophp hat Folgendes geschrieben:
Ein Thema, das mich besonders aufregt:

Die Gerichte in Ägypten sind in letzter Zeit in einem regelrechten Blutrausch verfallen: hier nur zwei Meldungen der letzen Tage:

11. Mai 2009: Kairo - Ein Strafgericht in der ägyptischen Stadt Ismailija hat in einem Blutracheprozess fünf Brüder zum Tod durch den Strang verurteilt.

Die Männer aus dem Dorf Serapium hatten einen 46 Jahre alten Bauern entführt und gefesselt. Sie hackten ihm anschließend mit einer Axt den Kopf ab, und fuhren mit dem Kopf auf der Motorhaube tanzend und jubelnd durch das Dorf.


Hallo christophp,

wie oder was, hättest du denn vorzuschlagen: anhand der oben beschrieben barbarischen Tatsachen ???????????
_________________
Ganz liebe Grüße

und denkt dran: Wenn ihr auf Reisen geht um etwas anderes zu sehen - dann beklagt euch nicht - wenn alles anders ist!
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christophp

vorübergehend auf der Strafbank


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Beiträge: 194

BeitragVerfasst am: 20.05.2009, 10:44    Titel:

Hallo Maherba,

Die o.g. Taten waren schon schlimm, da gebe ich dir Recht, aber darum geht es mir überhaupt nicht. Du willst doch wohl nicht lesen, dass barbarische Taten mit barbarischen und unmenschlichen Urteilen vergolten werden sollen. Mein Vorschlag zum Strafmaß: Lebenslange Freiheitsstrafen, das würde völlig reichen.

Mir geht es darum, dass der Staat Ägypten als Mitglied der UNO die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte mit Unterzeichnet hat, sich aber (auf gut Deutsch) einen Dreck darum schert. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte schreibt u. a. Freiheitsrechte und Sozialrechte fest, die den Menschen um ihrer Würde willen zukommen sollen, insbesondere Garantien zum Schutz der menschlichen Person (Recht auf Leben).

Ägypten kassiert von Europa und den USA eine Menge Geld als Entwicklungshilfe. Die Gesamtzusagen allein der Bundesrepublik Deutschland seit Beginn der Kooperation im Jahre 1963 belaufen sich inzwischen auf fast 5 Mrd. Euro. Nach den USA ist Deutschland damit das zweitgrößte Geberland Ägyptens.

Mir drängt sich dabei die Frage auf, ob wir nicht mit unseren Steuergeldern die Henker in Ägypten bezahlen und würde gern Meinungen dazu lesen.
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happybubbleblau
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BeitragVerfasst am: 06.06.2009, 19:18    Titel: Menschenrechte und Todesurteile

Hallo Christoph

Auch ich bin für das Recht auf Leben und gegen die Todesurteile. Aber längere Zeit wird es wohl niemand in den Kalabusch's aushalten, was ja auch einem Todesurteil gleichkommt! Sad

Ich vermute eher, dass mit den Todesurteilen ein Exempel statuiert werden sollte, dass Todesfälle im blühenden Landhandel in Grenzen bleiben??

Eure deutsche Entwicklungshilfe ist m.E. nicht beim wirklich bedürftigen Volk, also der Mehrheit, angekommen und somit können die es auch nicht wissen Sad ???

LG (happy)bubbleblau
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christophp

vorübergehend auf der Strafbank


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Beiträge: 194

BeitragVerfasst am: 06.06.2009, 21:03    Titel:

Hallo (happy)bubbleblau

Du hast leider Recht. Die Millardenzahlungen der BRD an Entwicklungshilfe sind beim ägyptischen Volk nie angekommen, denn dahin wurden sie ja auch gar nicht versendet.

Ägypten wird regiert von einem Diktator, dem Obermufti Mubarak.
Das Volk in Ägypten wird dumm gehalten. Das gewöhnliche Volk weiß gar nichts. Zeitung, TV, auch das Internet mittlerweile, werden zensiert. Im Gegenteil. In den Medien werden erfundene Horrormeldungen verbreitet, sei es über Israel, über die USA oder über Europa, was dem Regime grad in den kram passt.

Die Geldspenden der BRD an das ägyptische Regime verfolgen einen nur einem Hauptzweck: Stabilität der Beziehungen zu Israel. Das hat der Diktator Mubarak fein erkannt. Deswegen mimt er da den Friedensengel, denn das ist im Sinne der Deutschen Politik. Das läßt er sich auch gut bezahlen, und das ganze Konstrukt nennt man dann Entwicklungshilfe. Soweit, so gut.

Aber: Mubarak finanziert damit seinen Staatsapparat. So kommt es das der Deutsche Steuerzahler die grausamen Henker entlohnt. Anscheinent hat hier im Forum auch niemand was dagegen. Du bist neben Maherba der erste, der sich meldet.

Gruß, christoph.
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happybubbleblau
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BeitragVerfasst am: 07.06.2009, 21:07    Titel:

Hallo Christoph

Erfolgt die Tötung der Verurteilten immer mittels Strang? Shocked

Wird der Vollzug öffentlich gemacht, wie in anderen Ländern in dieser Region (so als abschreckendes Beispiel) ?

Meinte mal gehört zu haben, dass Dieben eine Hand abgehackt wird ? Ist das immer noch so ? Embarassed

LG und Danke im voraus für Deine Wissensmitteilung

(happy)bubbleblau
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christophp

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BeitragVerfasst am: 07.06.2009, 21:34    Titel:

@ (happy)bubbleblau

Die Exekution Verurteilter geschieht durch Erhängen. Die Exekutionen sind nicht öffentlich. Der Vollzug einer Exekution wird in den Medien veröffentlich, wenn es der Zensur passt. Das heißt, wenn z.b. ein Regimekritiker gehängt wurde, der aber die Sympathie der Öffentlichkeit hatte, wird dies aus nahe liegenden Gründen verschwiegen.

Körperstrafen (abhacken einer Hand) sind offiziell abgeschafft. Aber nur dann, wenn der Täter auch ein ordentliches Verfahren erhalten hat, und ein ordentliches Gericht geurteilt hat. In den ländlichen Gegenden kann es durchaus noch vorkommen, das einem Dieb der auf frischer Tat ertappt wurde, dies Strafe noch ereilt.

Gruß Christoph

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