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maherba
Anmeldedatum: 17.02.2007 Beiträge: 9063 Wohnort: mal hier - mal da
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Kinder sind unglaublich begeisterungsfähig und können selbst Erwachsene mitreissen. Das Dorf Beni Khalil liess sich von ihrem Enthusiasmusanstecken und erlebte eine tiefgreifende Veränderung.
Das koptisch-orthodoxe Dorf Beni Khalil am Nil, das einen Priester hat, besteht aus 90 Familien mit jeweils durchschnittlich 6 Kindern. Die Region Beni Suef gehört zu den ärmsten Gegenden in Ägypten.
Quelle und mehr lesen _________________ Ganz liebe Grüße
und denkt dran: Wenn ihr auf Reisen geht um etwas anderes zu sehen - dann beklagt euch nicht - wenn alles anders ist! |
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Aegypten Urlauber
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asfura
Anmeldedatum: 14.06.2009 Beiträge: 519
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Liebe Maherba,
Danke, dass Du das Thema Schule und Bildung hier aufgreifst!
Wenn die dritte Welt eines hat, ist es dieses riesige Potential an Kindern.
Wie ueberall in armen Laendern sind es die Kinder, die rauswollen aus der Misere, die lernen wollen, wenn sie die Moeglichkeit haben, die nicht so leben wollen wie ihre Eltern.
Und dann die Frauen. Wie ueberall ,wenn man von Projekten und Iniatiativen hoert, sieht, liest, erfaehrt man von Frauen, die dankbar sind fuer diese Hilfe und dann nach ihren Moeglichkeiten und Faehigkeiten etwas auf die Beine stellen, um etwas bescheidenen Wohlstand fuer die Familie zu erwirtschaften.
Und es ist leider wirklich so.
Bildung kostet Geld.
Geld, das Viele nicht haben, vor allem nicht fuer mehrere Kinder, und besonders die Aermeren haben nun mal die meisten Kinder.Nicht nur Geld fuer Buecher, Hefte, Stifte, auch fuer die Schulkleidung.
Selbst wenn die Eltern das Geld haben, findet Unterricht an den Schulen hier nicht so statt, wie man sich das als Europaer vorstellt.
Da kann ich natuerlich nur von meinen Erfahrungen sprechen. Aber ich denke doch, dass dies so in ganz Aegypten aussieht, auf dem Land sicher noch schlimmer.
In der oeffentlichen Grundschule findet noch einigermassen regelmaessiger Unterricht statt. Allerdings sind die Unterrichtsstunden recht kurz,
da Schule meist in Schichtbetrieb stattfindet. Zu viele Kinder - zu wenig Schulen. Mag in Grossstaedten anders sein.
Ob ueberhaupt in dieser Zeit einigermassen was an Lehrstoff rueberkommt, wagt man zu bezweifeln, gemessen am Geraeuschpegel, dem man ausgesetzt ist, befindet man sich in der Naehe einer solchen Schule und hat man noch dazu die Moeglichkeit, in die (dreckigen) Klassenzimmer gucken zu koennen...
Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder zum Zusatzunterricht nachmittags und abends, den die Lehrer privat geben.
Dort wird der Stoff vertieft, es gibt auch Pruefungen wie in der Schule.
Das kostet wiederum Geld fuer den Unterricht und Geld fuer die Lernmaterialien.
Die Grundschule mag noch jedes Kind schaffen, auch ohne zusatzlichen Unterricht.
Wer irgendwie kann, schickt seine Kinder waehrend der ersten 6 Schuljahre auf eine Privatschule. Kostet viel, garantiert aber nach unseren Erfahrungen guten Unterricht und wenig Unterrichtsausfall.
Aber: Ab der siebten Klasse wird der Unterricht an oeffentlichen Schulen immer spaerlicher.
Die siebte Klasse findet noch durchgehend statt, allerdings faellt sehr viel Unterricht aus. Die Kinder sitzen ihre Zeit ab, wenn mal wieder kein Lehrer gekommen ist, raus kommen sie nicht, da die Schule bewacht wird. Es sei denn, sie haben ein Handy und koennen ihre Eltern anrufen, damit diese sie abhloen.
In der achten Klasse faellt dann noch mehr Unterricht aus, in der neunten Klasse geht spaetestens im zweiten Halbjahr Keiner mehr zur Schule.
Das war dann die Realschule.
In der Mittelschule, 10. - 12. Klasse, vergleichbar Gymnasium in Deutschland, findet Unterricht auch nur noch im ersten Halbjahr statt, wenn man Glueck hat.
Auch wenn die Schueler/innen diszipliniert sind und alleine zu Hause lernen, um den nachmittaeglichen Unterricht kommt Keine.r herum, der ein passables Zeugnis will.
Denn es gibt Faecher, da ist es mit Lernen allein nicht getan ohne die noetigen Erklaerungen.
Je mehr Unterricht die Schueler/innen brauchen, desto teurer wied's natuerlich.
Eigentlich sollte sich geruechteweise ab diesem Jahr was aendern, naemlich, dass "normaler" Unterricht an oeffentlichen Schulen stattfindet. Das heisst, dass die Lehrer dann auch da sind und unterrichten.
Dann wuerden naemnlich auch wieder mehr Schueler/innen zur Schule gehen.
Wir lassen uns gerne ueberraschen....
Dies sind - wohlgemerkt- meine Erlebnisse mit Schule nach 9 Jahren mit drei schulpflichtigen Kindern in der siebtgroessten Stadt Aegyptens.
VG
Asfura |
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