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Reisebericht: Urlaub in El Gouna
von Cornelia aus Tübingen
Ankunft in Hurghada und Fahrt nach El Gouna
Als ich Ende März 2009 wieder einmal in mein "Paradies", nach El Gouna, flog, wusste ich schon von anderen, dass es sich in den letzten Jahren stark verändert hatte. Ich war gespannt auf diese Veränderungen und auf die Beantwortung der Frage, ob ich dort immer noch in naher Zukunft den Großteil des Jahres verbringen wollte.
Im Gegensatz zu meinen letzten Besuchen hatte ich dieses Mal einen Vorteil: ich konnte arabisch sprechen und war gewillt auszuprobieren, ob die Angesprochenen etwas von meinem Kauderwelsch verstehen würden.
Schon der Anflug auf Hurghada stimmte mich auf den vor mir liegenden, lang ersehnten Urlaub ein. Das Glitzern der Hotelpools, die weißen Gischtspitzen auf dem, in unterschiedlichen Blau- und Türkistönen changierenden Meer, die vor den Tauchgründen ankernden Boote und Yachten. Und wenige Meter dahinter die Wüste und das Band der Berge. Ein größerer Gegensatz war nicht vorstellbar.
Nach der Landung das bekannte Gewusel in der Ankunftshalle. Ich hatte mir ein paar hilfreiche Sätze auf kleine Kärtchen geschrieben und auswendig gelernt: "Nein, danke, ich kaufe mein Visum bei der Bank", zum Beispiel, weil ich mittlerweile wusste, dass die Visa, die ich bei den vorigen Besuchen brav für 20 € bei den beflissen herbeieilenden, hoch offiziell aussehenden Visaverkäufern erstanden hatte, einen unverschämt hohen Zuschlag enthielten und keineswegs dem üblichen Preis entsprachen. Aber diesmal schienen die Herren schon auf den ersten Blick zu sehen, dass die zügig ihren Trolley hinter sich herziehende, auf den bereits erspähten Bankschalter zueilende Touristin mittleren Alters kein Opfer für sie sein würde. Also zahlte ich - hinter anderen Wissenden anstehend - meine 12 € für das Visum und stand bald darauf (nachdem das Ankunftsband für das Gepäck gewechselt hatte) in der warmen Nachmittagssonne, wo ich auch sofort das Schild meines Transferservices erkannte. (Auch den, an möglicherweise in Scharen über mich herfallende Taxifahrer gerichteten Satz: "Danke, aber meine Freundin holt mich ab." hatte ich umsonst gelernt.)
Auf dem Weg vom Flughafen nach El Gouna hatte ich Zeit, die Veränderungen zu studieren. Waren auch damals schon einige der großen Werbeschilder am Straßenrand in russischer Sprache geschrieben gewesen? Gab es die beidseits der Straße wie eine Allee wirkenden, teilweise schon krummen Straßenlaternen bereits? Energie schien jedenfalls im Überfluss vorhanden zu sein. Die Bautätigkeit gab es wohl zu allen Zeiten. Davon kündeten wie eh und je im Rohbau befindliche, die rostigen Stahlbewehrungen in den Himmel streckenden grauen Betonruinen. Ein abenteuerlicher Stilmix aus korinthischen Säulen und moderner Architektur; Kinder, die in mannshohen, am Straßenrand liegenden Rohren, spielten oder LKW-Reifen vor sich herrollten, der übliche Müll beidseits der Straße, flatternde Plastiktüten im Chamsim, der die Gebirgskette im Hintergrund mit einem Staubschleier verhängte.
Der Windpark auf halber Strecke war auf jeden Fall neu. Ungewohnt dieser Anblick hier am Roten Meer. Also setzte man auch in Ägypten auf alternative Energien, beruhigend. Einige der Rotorblätter standen allerdings still, obwohl der starke Wind die Sandschwaden in Streifen über die Straße trieb. War hier der sprichwörtliche Sand ins Getriebe gekommen?
Die Unterstände, in denen sich Militärposten mit dem Gewehr im Anschlag auf den Mäuerchen abstützten, schienen auch mehr geworden zu sein. Allerdings machten die Soldaten eher einen gelangweilten als wachsamen Eindruck.
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 Ägypten-Reiseberichte | Teil 2 Ankunft in El Gouna |
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