Ägypten Forum

[maherba]

Arabien: Warum ist Demokratie so schwer?

Arabien ist eine geplagte Region. Libyen zerfällt in Anarchie, Ägypten erlebte zwei Revolutionen in ebenso viel Jahren, Palästina ist gespalten, in Syrien tobt ein blutiger Bürgerkrieg.
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Ganz liebe Grüße

und denkt dran: Wenn ihr auf Reisen geht um etwas anderes zu sehen - dann beklagt euch nicht - wenn alles anders ist!

[Aegypten Urlauber]

[robo]

Auch in den USA gibt es keine 100% Demokratie oder warum kann dort einer Wahlen gewinnen obwohl er mehr als 200.000 Stimmen weniger hat?
Eine 100% Demokratie gibt es leider nicht.
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Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. Viele Menschen sind zu gut erzogen, um mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken es mit leerem Kopf zu tun.

[flori]

lasst mal die Demokratie beiseite - jene beschriebene Länder sind grösstenteils der Moderne weit hinterher , nur die größeren Städte und ihre Industrie sind etwas weiter. Die dortigen Diktaturen trugen ihren Teil dazu bei diese Moderne ( auch in der Bildung - denn wenig Gebildete Menschen sind besser zu regieren, dirigieren und kontrollieren ) zu unterbinden und nur dort zuzulassen wo sie gebraucht wurde (grösstenteils der Infrastruktur und finanziell gesicherten Politik /er ) .
in den letzten Jahren jedoch wurde immer mehr - auch von aussen - Modernisierung bezügl. Globalisierung und Internet gefordert und war auch fast nicht mehr wegzudenken. Dies alles führt dazu dass auch die Nachfolgegenerationen aufbegehren und nicht der restlichen Welt hinterherhinken will.
Folge: es muss drastisch was geschehen, und wenn die Herren da oben nicht freiwillig mitziehen (... wollen) , dann eben mit Gewalt (=Revolution, egal wie) - das Streben nach der Moderne , speziell mit Blick nach dem reichen Westen, der ja anscheinend mit seinen Demokratischen Staaten gut fährt, war somit unausweichlich eingeläutet.
Doch dass westliche Demokratie ( die grösstenteils christlich existiert ) nicht von Vornherein auch in islamisch geprägten Staaten sofort funktioniert, war erstmal uninteressant. Die letzten 2,5 Jahre in geplanter ( nicht jedoch ausgeführter ...) Demokratie sind somit verlorene Zeit, die zwar nicht komplett , aber zu 2/3 wieder reingeholt werden muss.
Das Umdenken in die Moderne hat nun erst richtig begonnen und wird auch umgesetzt werden, aber die ländlichen Bereiche werden hierzu wesentlich länger brauchen als die schon teilweise im Vorteil stehenden Städte.
Auch die Religion wird , gegensätzlich als im Westen, eine etwas grössere Rolle spielen, denn die Differenz Islam - Christlentum ist im wesentlichen nicht so gravierend, aber einige Splittergruppen werden versuchen dafür sorgen, dass die Differenz mindestens bleibt oder noch grösser wird .
Das wiederum könnte dazu beitragen, den Weg in die gewollte Demokratie zu erschweren. Es liegt nun an den (gewünschten und geforderten ) Technokraten, dies zu kombinieren und zu bewältigen .Jede Seite wird Abstriche machen müssen, denn sonst wirds nix mit der Demokratie, die nur mit einem friedlichen Miteinander erarbeitet werden kann - ob`s klappt ?? - Flo
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privater Travel - Agent für antike Stätten in Ägypten

[Polarlicht]

Nun, das ist sogar in der Schweiz möglich, dass mehr Leute
ja stimmen wie nein und ein Gesetz trotzdem nicht in Kraft
treten kann weil es an der Urne abgelehnt wurde.
Wir nennen dies Ständemehr.

Heiner
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Normalerweise eher am Nordpol wie am Äquator

[Littleburni]

Für mich steht in Ägypten Demokratie, wenn überhaupt, nur an zweiter Stelle. Oberste Priorität muss die Stärkung der Wirtschaft haben. Hier gilt es gewaltige Anstrengungen zu unternehmen. Das Potential ist absolut da, aber die Herrschaften müssen hier endlich GEMEINSAME Anstrengungen unternehmen und sich nicht ständig in Streitereien und Machtgehabe verzetteln.

Wusstet ihr eigentlich, dass die Subventionen von Benzin, Gas und Lebensmitteln 25% (!!!) des Staatshaushaltes ausmachen? Wie soll ein Land da überleben? Kein Wunder dass kein Geld für Bildung und Kultur da ist...
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Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind (Kurt Tucholsky)

[Homar]

Die Subventionen sind aber dringend nötig. Mindestens ein Drittel der Bevölkerung hat schon jetzt Mühe, Strom und Gas zu bezahlen. Auch müssen sie jeden Tag kämpfen, um überhaupt etwas Essbares auf dem Tisch zu haben. Würden die Subventionen gestrichen, fällt das Land ganz tief in den Sumpf! An so was ist in den nächsten Jahrzehnten nicht mal zu denken.

Ägypten braucht einfach Zeit. Der jetztige Sturz der Regierung hat die Bevölkerung weit gespalten, was ein Aufbau nicht gerade beschleunigt. Wer immer an die Macht kommt, wird sich mit den selben Problemen beschäftigen müssen, wie Mursi & Co und wird es auch nicht schaffen, dass es der Bevölkerung in einem Jahr besser geht. Noch nicht mal in einem Jahrzehnt.
Ja, das Land braucht Bildung. Das ist das A und O, ohne das nützen dem Land die gewaltigen Ressourcen rein gar nichts. Aber um mal ein gewisses Niveau zu erreichen, dauert das Generationen. Zumal einige Millionen Ägypter weder von diesem Weg überzeugt sind, noch wollen sie ihn gehen, die nötigen Veränderungen schaffen. Das wird bei solchen Diskussionen immer schnell vergessen, bzw. verdrängt. Ägypten ist nicht der Westen!

[flori]

dass das alles Zeit braucht, wissen ja alle ( sehr viel Zeit ) , aber genau die hat das Volk nicht - es braucht jetzt Unterstützung und Hilfe, die wenigen die es im Überfluss haben werden wohl kaum teilen und die, die nix haben werden wohl bald noch weniger haben - Bildung hin und her, - ja sie wird dringend benötigt und gefordert - aber auch lernen dauert seine Zeit und nochmals Zeit um was daraus zu machen .
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privater Travel - Agent für antike Stätten in Ägypten

[Homar]

Wie soll denn diese Unterstützung aussehen?