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Niqab Verbot

 
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XxNinaxX




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BeitragVerfasst am: 27.10.2009, 00:17    Titel: Niqab Verbot

Vor kurzem hatte der Rektor der Kairo Universität das Verbot des Niqab auf Universitätsgelände und Wohnheimen angekündigt, nachdem Sheikh Tantawi ein Schulmädchen aufgefordert hatte, seinen Schleier abzusetzen.

Niqab, oder Burka = Tradition und somit "haram" Question

Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren Smile
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Aegypten Urlauber







Verfasst am:     Titel: Urlaubsangebote

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Shark




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Beiträge: 140
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BeitragVerfasst am: 28.10.2009, 00:41    Titel:

Jeder Mensch sollte das Recht haben sich zu kleiden, wie er es für richtig hält.
Nun treffe ich aber eine Aussage, die relativen Charakter hat.

Ich kann mich mit meiner Kleidung zum Clown machen, dann belustige ich mein Umfeld.
Ich kann aber auch Kleidung tragen, die provoziert und ernte Undank.

Meine persönliche Kritik ist nicht islamfeindlich geprägt, aber wenn ich Ägyptens Vergangenheit analysiere, dann geht der Trend eher rückwärts, statt vorwärts.
Dieses Land war einst ab Mitte der 50er Jahre auf einen guten Weg Richtung Frauenrechte und was deren Kleidung betraf. Die große Masse Frauen legte das Kopftuch ab.

Nun verzeichnet Ägypten seit einigen Jahren einen starken Trend, dass sich immer mehr Frauen verschleiern.

Protest gegen Pöbeleien aufdringlicher Männer, oder Gefängnis für Ehefrauen durch Unterdrückung ungebildeter Ehemänner ?!

Der Koran spreche an keiner Stelle vom Niqab oder der Burka !
Die Burka ist weder islamische Pflicht noch Tradition.
Der Niqab stamme aus vorislamischen Zeiten, wo er unter manchen Beduinenstämmen Tradition war. Als sich dann dort der Islam verbreitete, habe der den Niqab weder vorgeschrieben, noch verboten.

Vor allem bei der islamistischen Opposition, den Moslembrüdern und aus Saudiarabien, dem Land wo eine Frau gar nichts, aber auch gar nichts Wert ist, stößt nun ein Aufschrei in die Welt.

Mal abgesehen davon, dass in reinen Mädcheneinrichtungen keine Verkleidung stattfinden muss, kommt noch der Faktor Gesundheit hinzu.
Dass der menschliche Körper Vtamin D beim Sonnenbaden über die Hautfläche aufnimmt wissen wir alle. Das ich meiner Gesundheit ein Leben lang nichts Gutes tu, wenn ich dann noch in Burka baden gehe, spricht schon reichlich Unwissen von selbst aus.

Was kann man insgesamt aus dieser Situation schließen und was soll man dazu sagen.

Sehr viele die hier Vielschreiber sind haben bis jetzt über 24 Stunden geschwiegen, wo sonnst sofort Reaktionen kamen ist plötzlich Ruhe.

So nun zu meiner Meinung !
Wenn mein Blick nach Marokko geht, dann wünschte ich mir sofort nur halb soviel Freiheit und deren Einhaltung, für die ägyptische Frau !

http://de.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-502/_nr-25/i.html

Unterdrückung der Töchter und Frauen bis zu einem bestimmten Grade bringen diese Verschleierungen auf den Weg.
Ich kann der beste Muslim, oder die beste Muslima sein, in dem ich meinen Gott im Herzen trage.
Ich muss mich als Frau nicht verschleiern und ich muss mir als Mann nicht die Stirn mit einen kastaniengroßen Bluterguss verzieren, um anderen Menschen meine Treue zur Religion zu zeigen.
Das ist ein Trend der keinen Sinn macht.

Mir persönlich scheint es so, als will man auf dem einen Weg die Islamisierung als Zeichen der Unzufriedenheit im Land voran treiben.
Und auf dem anderen Weg seine Ehefrau züchtigen.
Entweder dieses schwarze Gefängnis auf der Strasse, oder Hausarrest.
Also keine Uni, keine Freunde etc.


Rolling Eyes
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Shark




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Beiträge: 140
Wohnort: Martinique

BeitragVerfasst am: 28.10.2009, 00:42    Titel:

Jeder Mensch sollte das Recht haben sich zu kleiden, wie er es für richtig hält.

Doppelt gemoppelt und ab hier gekürzt.

Sorry Transfairfehler !
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 28.10.2009, 10:26    Titel:

Hallo Nina,

wie ist denn deine Meinung dazu?

LG
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XxNinaxX




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Beiträge: 33
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BeitragVerfasst am: 28.10.2009, 14:13    Titel:

Also ich bin da schon in großen Teilen sharks Meinung.
Allerdings habe ich aus meinen Erfahrungen an der Al-Azhar Uni gelernt, dass viele Mädchen dort auch unfreiwillig den Niqab tragen.
Ich habe dort eine Mädchenklasse unterrichtet und sowohl Niqab, als auch normales Kopftuch gesehen.
Eines der Mädchen erzählte mir mal unter vier Augen, dass sie den Niqab nur trägt, weil ihre Familie es so möchte. Sollte sie ihn absetzen, würde sie verstossen.
Das ist auch der Zwiespalt, den ich bei diesem "Verbot" sehe.
Denn die Familien werden nicht einsehen, dass ihre Töchter den Niqab absetzen, sondern dann ehr darauf bestehen, dass sie nicht mehr zur Uni gehen - was dann wiederrum die Bildung verhindern würde...

Natürlich sollte jeder tragen dürfen, was er für richtig hält. Aber wenn man damit die Bildung seiner Kinder einschränkt oder verhindert, finde ich, geht es zu weit.

Ägypten möchte den Niqab an Universitäten verbieten und Deutschland genehmigt eigene Gebetsräume für muslimische Kinder an Schulen. Das ist schon irgendwie etwas kontrovers.

Und auch wenn das jetzt etwas vom Thema abschweift, so finde ich, hat Religion nichts an Schulen zu suchen.

Sollte es wirklich zum absoluten Niqab Verbot an Universitäten kommen, so wird dort sicher ein Rückgang der Studierenden festzustellen sein.
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 28.10.2009, 14:35    Titel:

Zitat:
[quote="XxNinaxX"].....Das ist auch der Zwiespalt, den ich bei diesem "Verbot" sehe.
Denn die Familien werden nicht einsehen, dass ihre Töchter den Niqab absetzen, sondern dann ehr darauf bestehen, dass sie nicht mehr zur Uni gehen - was dann wiederrum die Bildung verhindern würde...


Da bin ich mir nicht sicher. Müßte man ausprobieren und abwarten. In Deutschland liegen -das Kopftuch betreffend- andere Erfahrungen vor. Es gab Schulen, die das Kopftuch für Schüler generell aus guten nachvollziehbaren Gründen- verboten haben. Lief alles prima, bis die Landesregierung engagierten Lehrern in den Rücken gefallen ist. Ein nachvollziehbarer Grund war der, dass auch hier in Deutschland manche Mädchen zum Kopftuch gezwungen wurden.

Zitat:
Ägypten möchte den Niqab an Universitäten verbieten und Deutschland genehmigt eigene Gebetsräume für muslimische Kinder an Schulen. Das ist schon irgendwie etwas kontrovers.

Kontrovers ist nett ausgedrückt.

Der Niqab soll ja verhindern, dass sich begehrliche Blicke der Männer auf die Frauen richten und es zu nicht gewollten Gelüsten kommt. Vllt. sollte man da eher mal bei den Männern ansetzten. Aber das soll jede ägyptische Frau selbst entscheiden - wenn sie es denn darf!
Für Deutschland lehne ich das Gewand ab.
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Babutzi




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Beiträge: 912

BeitragVerfasst am: 28.10.2009, 14:48    Titel:

Zur Begründung, warum in Ägypten immer mehr Frauen verschleiert sind, hat Nagi unter dem u.g. Links Anfang September versucht, eine Erklärung zu geben.

http://www.aegypten-urlauber.de/forum/polygamie-ein-fest-zum-ramadan-t2835.html
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XxNinaxX




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BeitragVerfasst am: 28.10.2009, 14:52    Titel:

Ich finde, jeder muss sich in dem Land in dem er lebt anpassen.
Deutschland ist nunmal christlich und somit sollte auch das Kopftuch an deutschen Schulen verboten werden.
Wenn ich nach Deutschland komme (und bin kein Flüchtling), sollte ich mich vorher ausreichend über das Land informieren und mich ebenso anpassen. Wenn nunmal an deutschen Schulen oder Uni's das Kopftuch verboten wäre, so müsste ich mir als muslimische Frau (bereits im Vorfeld) darüber klar sein, dass ich eben dort keins tragen darf.

Ebenso sehe ich das für Ägypten. Hätte man mir während meiner Zeit an der Al-Azhar gesagt, dass ich dort ein Kopftuch tragen muss (egal nun ob Studentin oder Dozentin), hätte ich eines aufgesetzt.
Wird nun der Niqab verboten, so muss ich mich ja ebenfalls anpassen und kann ja zumindest die Kinder nicht der (geringen) Schulpflicht entziehen.

Aus Sicht der traditionellen Familien, die ihre Töchter nun dazu zwingen, den Niqab zu tragen, wäre das wahrscheinlich fatal und sie würden es ihnen verbieten zu studieren (was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann), allerdings würde sich somit vielleicht auch die Spreu vom Weizen trennen und man könnte ggfls. erkennen dass dieses Verbot zum Fortschritt beiträgt und weiter darauf zu beharren eindeutig der falsche Weg ist.

Problematisch hierbei ist allerdings wohl das ganze Bildungssystem. Sprich, Schulpflicht wird von den ärmeren Familien sowieso nicht ganz ernst genommen und Universitätsabschlüsse verlieren an Bedeutung.
Ich glaube ich kenne fast niemanden aus meinem ägyptischen Freundeskreis, der nicht irgendwas studiert hat - allerdings wirklich was wert sind diese Abschlüsse nicht und ohne Vitamin B bringt selbst die beste Ausbildung nichts.
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 28.10.2009, 22:01    Titel:

Hallo Nina,

zunächst einmal herzlichen Dank für den angenehmen Dialog. Ich hoffe, wir setzen ihn fort. Im Moment bin ich unter Zeitdruck und melde mich deshalb morgen wieder.
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 30.10.2009, 19:56    Titel:

Hallo Nina,

Zitat
Ich finde, jeder muss sich in dem Land in dem er lebt anpassen.
Deutschland ist nunmal christlich und somit sollte auch das Kopftuch an deutschen Schulen verboten werden.
Wenn ich nach Deutschland komme (und bin kein Flüchtling), sollte ich mich vorher ausreichend über das Land informieren und mich ebenso anpassen. Wenn nunmal an deutschen Schulen oder Uni's das Kopftuch verboten wäre, so müsste ich mir als muslimische Frau (bereits im Vorfeld) darüber klar sein, dass ich eben dort keins tragen darf.
Zitatende

Das sehen Schreiber in der „Islamzeitung“ anders. Sie stellen fest, dass der Islam Bestandteil deutscher Kultur ist. Ich persönlich sehe es anders. Kultur in Deutschland ist z.B. die Religionsfreiheit und Gleichbehandlung. Der Islam kann nicht Kultur in Deutschland sein, da er eine strafende Religion ist , vom Staatsrecht nicht zu trennen ist und in vielen Bereichen m. E. mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht in Einklang zu bringen ist. Wobei man hier auch wieder differenzieren muss, denn in der Türkei beispielsweise ist die Scharia seit so um das Jahr 1920 herum abgeschafft.
Was das Kopftuchverbot angeht, so halte ich die Gerichtsentscheidung für falsch. Eine kopftuchtragende Lehrerin ist entweder eine gute oder eine schlechte Mathematiklehrerin. Vom Kopftuch ist das nicht abhängig. Ich unterstelle einfach mal Lehrerinnen soviel Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, dass sie sich zum Kopftuch nicht haben zwingen lassen. Wenn doch, so steht ihnen in Deutschland der Rechtsweg offen, denn hier gilt die Scharia nicht. Wenn sie ihr Kopftuch als religiöses Zeichen sehen wollen, kann ich das auch akzeptieren, viele Christen tragen eine Kette mit einem Kreuz um den Hals. Neutralität haben alle zu wahren. Die Muslima darf nicht den Unterricht nutzen, Kinder zu missionieren, genauso wenig darf ein Lehrer Kinder politisch beeinflussen. Dazu kommt, dass auch Nichtmusliminnen im Unterricht nichts um den Kopf tragen dürfen. Jedenfalls gebietet das Gleichheitsgrundsatz. Ich erinnere mich an eine Kollegin, die sich aus modischen Gründen ein Tuch um den Kopf gewickelt hatte. Das war vor 20 Jahren, sah sensationell gut aus und geht nun nicht mehr.

Anders ist es bei Kindern. Eltern der kopftuchtragenden Mädchen können einen Schulbetrieb lahm legen, da sie Sonderbehandlungen fordern, z.B. die Befreiung vom Schwimmunterricht. Die Eltern werden von Islamverbänden unterstützt. Das Land NRW (Innenministerium) hat –wie ich finde aus einer falschen Multikulti-Toleranz heraus- behauptet, dass Religionsfreiheit Vorrang habe vor dem staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Empfehlung: ..."Schülerinnen von der Teilnahme an einzelnen Übungen zu befreien"; zum Beispiel wenn das Kopftuch beim naturwissenschaftlichen Unterricht Feuer fangen könnte.

Die "Handreichungen" des NRW-Integrationsministeriums (2008), stellen die islamischen Gebote als "religiöse Pflicht" für alle Muslime dar und bezeichnen Eltern, die ihren Töchtern den Schwimmunterricht verbieten wollen, als besonders liebevoll.
Neuerdings scheint sich etwas zu ändern.
Ein Gericht in NRW entschied, dass muslimische Mädchen im Grundschulalter grundsätzlich keinen Anspruch auf Befreiung vom koedukativen Schwimmunterricht haben. Grundsätzlich heißt aber, dass es auch wiederum Ausnahmen geben kann. Es ging um eine Neunjährige. Deren Eltern meinen, dass sich Mädchen ab dem 7. Lebensjahr verhüllen müssen, um sie vor sexuellen Versuchungen zu bewahren.

Das genau ist es , warum ich für ein Verbot bin. Kinder werden zu reinen Sexualobjekten herabdegrdiert. Außerdem gibt es Fälle, da werden muslimische Schülerinnen ohne Kopftuch von denen mit Kopftuch gemoppt.

Früher gab es bei uns in der Schule auch die Geschlechtertrennung, aber wie gesagt, früher.
Der deutsche Staat sollte Kinder, die zum Kopftuch gezwungen werden schützen, damit sie die Chance haben, im Miteinander zwischen Jungen und Mädchen, die Gleichwertigkeit der Geschlechter zu erkennen und voneinander zu profitieren.

Zitat Nina
Aus Sicht der traditionellen Familien, die ihre Töchter nun dazu zwingen, den Niqab zu tragen, wäre das wahrscheinlich fatal und sie würden es ihnen verbieten zu studieren (was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann), allerdings würde sich somit vielleicht auch die Spreu vom Weizen trennen und man könnte ggfls. erkennen dass dieses Verbot zum Fortschritt beiträgt und weiter darauf zu beharren eindeutig der falsche Weg ist.
Zitatende

Ehrlich gesagt, habe ich noch keine feste Meinung zum Niqabverbot. Du sprichst ja aus Erfahrung wie du sagst, und stellst bereits fest, dass aufgrund dieses Verbotes weniger Frauen studieren. Natürlich finde ich das nicht gut, Bildung ist das, was alle Menschen in allen Ländern brauchen. Aber das zeigt auch, auf was für einem fundamentalistischen Weg Ägypten ist. Diese Tendenz schwappt heftig zu uns rüber. Um hier Einhalt zu gebieten finde ich das Verbot richtig. Der Islam ist längst keine Religion mehr, die, wenn man sie bespricht, auf islamische Länder zu begrenzen ist.

Noch ein Wort zu dem persönlichen Gebetsraum für den muslimischen Schüler. Ich halte das für pure Provokation. Zeige mir jemand den muslimischen Arzt in Ägypten, der gerade jemandem den Bauch aufgeschnitten hat, und dann mal kurz Pause macht für ein Gebet. Nein, nein! Wenn bestimmte Umstände dagegen sprechen, zur Zeit das Gebet zu verrichten, darf es auch nachgeholt werden. Das gilt auch für muslimische Schüler in Deutschland. Der Schuß allerdings wird nach hinten losgehen. Mit derartigen Verhaltensweisen, wird den Rechtsradikalen in die Hände gespielt, die aufgrund der schlechter werdenden Verhältnisse in Deutschland, sowieso schon Zulauf haben. Und darauf kann ich verzichten.

Solange keine demokratischen Strukturen in Ägypten existieren, dafür aber enorm große Probleme im sozialen und wirtschaftlichen Bereich, solange werden Islamisten fruchtbaren Boden haben.
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XxNinaxX




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BeitragVerfasst am: 30.10.2009, 23:25    Titel:

Liebe Auswanderin,

zunächst mal: Ich hätte es nicht besser in Worte fassen können und bin mit Deiner Meinung vollkommen einverstanden.

Gehen wir nach dem Islam, so verliert der NIqab an Bedeutung, denn dies hat nichts mit Koran zu tun, sondern bezieht sich auf Traditionen. Und Traditionen haben an einer Uni nichts zu suchen.
In einem muslimischen Land kann ich es akzeptieren, bzw. muss ich akzeptieren, dass nunmal ein Großteil der Frauen ein Kopftuch tragen, jedoch nicht den Niqab.

Ich kenne viele ägyptische Mädchen, die der Meinung sind, dass Frauen mit Niqab "es übertreiben", oder "die Religion überbewerten" und es eindeutig von sich weisen, dass es im Koran geschrieben steht, man müsse als Frau einen Niqab tragen.

Mal ein kurzer Exkurs: Ich komme gerade von einem Kinobesuch nach Hause. "Die Päpstin". Und bin schwer beeindruckt.
Wenn mans mal so sieht, haben die Frauen im, ich nenne es jetzt mal, "wahren Christentum" auch nicht viele Rechte und werden (soweit ich mich nun auf den FIlm berufen kann) herunter degradiert, indem man ihnen das Lesen und Schreiben verboten hat.

Das Christentum, so behaupte ich mal, hat diese Schwelle überwunden und sich dem Fortschritt gestellt - wogegen der Islam allerdings immernoch einen großen Schritt hinterher "hinkt" und gerade durch das Niqab-Verbot finde ich, könnte ein Zeichen gesetzt werden.
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Auswanderin

Gast





BeitragVerfasst am: 01.11.2009, 21:54    Titel:

Das Christentum hat verschiedene Schwellen überwunden. Allerdings werde ich den Tag an dem eine Frau Päpstin oder Priesterin werden kann, wohl nicht mehr erleben. Die kath. Kirche begründet es damit, dass als Apostel Männer gewählt hat.
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maherba




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Beiträge: 9063
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BeitragVerfasst am: 13.12.2009, 11:39    Titel:

Schleierstreit in Ägypten

Kairo - Beim Verbot der Vollverschleierung in den Studentinnenwohnheimen der staatlichen Universitäten berief sich die ägyptische Regierung auf Berichte, wonach sich Männer unter dem Schleier getarnt in die Räume der Frauen eingeschlichen hätten. Doch der Bann hatte einen tieferen Grund - die zunehmende Auseinandersetzung zwischen dem vom Staat vertretenen gemäßigten Islam und der immer strengeren Glaubensauslegung in der Bevölkerung, die sich im Tragen des Nikab genannten Ganzkörperschleiers zeigt.

Der Streit hat sich verschärft, seit der oberste Geistliche der angesehenen Al-Ashar-Universität, Mohammed Tantaui, den Nikab aus Unterrichtsräumen und Wohnheimen verbannte. Zur Begründung erklärte er, die Verhüllung habe «mit dem Islam nichts zu tun» und sei auch ganz unnötig, da an der Hochschule ohnehin Geschlechtertrennung herrsche. Es folgten weitere Verbote in Bereichen des öffentlichen Lebens. Das verärgert etliche Frauen, die sich erklärtermaßen aus religiösen Gründen verhüllen und sich deshalb benachteiligt sehen. ....

Quelle, mehr interessantes lesen..
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Ganz liebe Grüße

und denkt dran: Wenn ihr auf Reisen geht um etwas anderes zu sehen - dann beklagt euch nicht - wenn alles anders ist!
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