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daniel_k
Site Admin
Anmeldedatum: 14.08.2006 Beiträge: 1023 Wohnort: Berlin
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Hieroglyphen
ist ein ägyptisches Schriftsystem, das auf den ersten Blick wie eine Bilderserie aussieht.
Diese wurde vor 3200 v. Chr. bis 300 n. Chr. genutzt. Aus Laut, Deut und Bildzeichen entsteht das Schriftsystem.
Die Ägypter nannten diese Schriftart die Gottesworte.
Die Hieroglyphen wurden nur in der Verwaltung benutzt. Um 300 v. Chr. sind die Hieroglyphen von der meroitischen Schrift abgelöst wurden, dessen Ursprung der Zeichen von der Hieroglyphen stammten.
In den 3300 Jahren, in denen die Hieroglyphen benutzt wurde, wurde das Schriftsystem kaum geändert.
Die Hieroglyphen wurden an Tempel und Grabwänden vorsätzlich verwendet. Trotz der Bilderschrift handelt es sich bei den Ägyptern um keine Bilderschrift.
Die Hieroglyphen kann in jeder Funktion auftreten. Um ein Zeichen zu lesen oder verstehen, gibt es die Zeichenliste der Gardiner-Grammatik. _________________ Ägypten Urlaub | Ägypten-Lexikon | Ägyptisch Sprachkurs |
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Aegypten Urlauber
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*Marie*
Anmeldedatum: 24.08.2006 Beiträge: 9
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huhu daniel
finde fremde kulturen allgemein ja sehr interessant. in der ägyptischen kultur faszinieren mich aber insbesondere die uns sonst so unbekannten schriftsysteme.
einfach unglaublich. man denkt, hieroglyphen wären von kindern geschrieben, dabei handelt es sich um mehr als 3000 jahre alte erkennungszeichen.
weiß jemand vielleicht ob man diese sprache irgendwo lernen kann?
glg
marie |
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Cleo
Anmeldedatum: 16.12.2006 Beiträge: 319 Wohnort: Oberbergischen
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hallo Marie,
ich habe zwei Bücher aus denen ich mir manches angeeignet habe:
1) Chr. Jacq - Sags mit Hieroglyphen:
Lesen und schreiben wie die alten Ägypter.
RORORO-Verlag -
2) Karl-Th.-Zauzich - Hieroglyphen ohne Geheimnisse.
(habe ich eben noch im amazon gesehen gibt es noch zu kaufen.)
Wie gesagt, aus diesen beiden Büchern habe ich mir immer rausgesucht was ich brauchen konnte.
Gruß
cleo |
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Jasmin
Anmeldedatum: 26.12.2006 Beiträge: 50
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Hallo Hieroglyphen-Leser,
also ich find es ja interessant, wie Forscher und Wissenschaftler es immer wieder schaffen aus solch einem Gekritzel (für einen Laien jedenfalls ) etwas zu entschlüsseln.
Ich habe mal eine Seite im Internet gesehen, da konnte man zB. seinen Namen eingeben und dieser wurde dann als Hieroglyphen übersetzt, wenn das so überhaupt geht. Ich kann mir kaum vorstellen das es eine eindeutige Übersetzung aus den Hieroglyphen für Jasmin gibt, etwa jemand der auf`m Stuhl sitzt und drei Vögel auf dem Arm hat.
Das ist natürlich etwas übertrieben von mir dargestellt, aber genau das beindruckt mich selbst wie man aus Hieroglyphen in Stein gehauen auf die wirklich Bedeutung schliessen kann, da es sich ja um eine Bilderschrift handelt.
Ich kann mir aber vorstellen, das man die Bedeutung der Hieroglyphen bei einem Ägyptologie-Studium auch behandelt und kennenlernt. Nun ja nun will nicht gleich jeder, der Hieroglyphen lesen möchte, ein Ägyptologiestudium absolvieren. Aber ich denke die Literatur die Cleo aufgezählt hat, ist ja schonmal eine Grundlage sich mit Hieroglyphen zu beschäftigen.
Ich schau nochmal, ob ich die Hieroglyphen Webseite finde.
Gruss
Jasmin |
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Sphinx
Anmeldedatum: 12.05.2007 Beiträge: 2
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hey,
erstmal will ich hier alle grüßen... bin nämlich neu im forum...
seit heute...
hmm... was ich eigentlich fragen wollt, ob ihr noch weitere gute
Bücher kennt, über Hieroglphen...
wäre echt supi...
danke...
sabrina _________________ »Osiris …
Groß ist die Ehrfurcht vor ihm in den Herzen der Menschen, der Geister und der Toten … und vielfältig sind seine Gestalten am Orte der Reinheit.« |
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daniel_k
Site Admin
Anmeldedatum: 14.08.2006 Beiträge: 1023 Wohnort: Berlin
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Herzlich Willkommen Sphinx,
ich habe dir mal die Suche bei Amazon zusammengefasst und alle Bücher zum Thema Hieroglyphen aufgelistet.
Vielleicht findest du ja das ein oder andere interessante Buch über Hieroglyphen.
Gruss und viel Spass hier im Forum
Daniel _________________ Ägypten Urlaub | Ägypten-Lexikon | Ägyptisch Sprachkurs |
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Nefertari
Anmeldedatum: 16.10.2007 Beiträge: 24 Wohnort: Rostock
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Hallo
falls es euch interessiert die Hieroglyhen wurden 1822 von Jean-Francois Champollion entdeckt mithilfe des Steins von Rosette.
Dazu gibt es auch einen historischen Roman: "Der Code der Pharaonen" von Lesley&Roy Adkins. Sehr gutes Buch. Man erfährt viel über das Leben dieses ergeizigen Mannes, der die Bezeichnung Sprachgenie weit übersteigt und über seinen Wettlauf mit den Engländern. _________________ Es lebe die Ägyptologie! |
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Mulan
Anmeldedatum: 22.01.2010 Beiträge: 16
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daniel_k hat Folgendes geschrieben: |
Hieroglyphen
ist ein ägyptisches Schriftsystem, das auf den ersten Blick wie eine Bilderserie aussieht.
Diese wurde vor 3200 v. Chr. bis 300 n. Chr. genutzt. Aus Laut, Deut und Bildzeichen entsteht das Schriftsystem.
Die Ägypter nannten diese Schriftart die Gottesworte.
Die Hieroglyphen wurden nur in der Verwaltung benutzt. Um 300 v. Chr. sind die Hieroglyphen von der meroitischen Schrift abgelöst wurden, dessen Ursprung der Zeichen von der Hieroglyphen stammten.
In den 3300 Jahren, in denen die Hieroglyphen benutzt wurde, wurde das Schriftsystem kaum geändert.
Die Hieroglyphen wurden an Tempel und Grabwänden vorsätzlich verwendet. Trotz der Bilderschrift handelt es sich bei den Ägyptern um keine Bilderschrift.
Die Hieroglyphen kann in jeder Funktion auftreten. Um ein Zeichen zu lesen oder verstehen, gibt es die Zeichenliste der Gardiner-Grammatik. |
Hi!
Lang, lang ist's her, ich weiß. aber ich möchte einfach kurz etwas anmerken.
Natürlich hat die meroitische Schrift die Hieroglyphen nicht abgelöst. Da muss ein Missverständnis vorliegen. Die Meroitische Schrift ist vielmehr aus ihr abgeleitet worden für das südlichere Reich von Meroë (Nubien), und zwar sowohl in ihren hieroglyphischen als auch kursiven Formen.
Die Hieroglyphen gerieten dagegen erst im 3. Jh. nach Christo, ihre demotische Form sogar erst etwa im 4. Jh. in Vergessenheit durch die Christianisierung, indem nun das seit etwa dem 2. Jh. aus dem Griechischen und einigen demotischen Formen geschaffene koptische Alphabet Verwendung fand, welche bis heute in liturgischen Texten zu finden ist. Das Koptische ist sozusagen der letzte (griechisch beeinflusste) Ableger des alten Ägyptisch.
Und natürlich ist die Hieroglyphen-Schrift nicht nur in der Verwaltung verwendet worden. Man findet sie nun einmal fast überall: Tempel, Gräber, Sarkophage, Häuserwände, Papyri liturgischer (z.B. die sog. Totenbücher) und administrativer aber auch wissenschaftlicher, literarischer und sogar rein privater Art, Ostraka (Tonscherben), Holzstücke ... Die Schriftlichkeit war relativ weit verbreitet. Allerdings hat das gemeine Volk diese in der Mehrheit nicht beherrscht, so dass die Analphabetenrate für heutige Verhältnisse sicher enorm gewesen sein dürfte. Und da das Schriftsystem reichlich kompliziert war, dürfte dazu beigetragen haben. diejenigen, welche schrieben, gehörten i.d.R. zu elitären Sparten (Schreiber, Verwaltungsbeamte, Priester, Architekten, Konstrukteure, Offiziere, Regierungsbeamte, Gelehrte, andere Angehörige gebildeter Kreise, ...).
Zwar wurde das Hieroglyphen-Schriftsystem im Prinzip nicht wesentlich geändert, aber das heißt nicht, dass es in ihm keine Veränderungen gab. Das Gegenteil ist der Fall. Es wurden im Laufe der Jahrtausende mehr und mehr Zeichen dazu erfunden, besonders in der Neuägyptischen Ära. zum Beispiel in der Ptolemäerzeit gab es geradezu eine Explosion neuer Zeichen, die dazukamen, meistens Varianten bestehender Hieroglyphen. Man findet solche v.a. in der sog. Extended Library zur Gardiner-Liste mit ihren "nur" etwa 800 Zeichen. Insgesamt hatte man in der Geschichte weitaus mehr Zeichen gekannt, womöglich bis zu 7000. Allerdings hatte man nie alle zusammen gleichermaßen verwendet, sondern i.d.R. zwischen 300 und 700 je nach Bildungsgrad des Schreibenden.
Und es ist nach Auffassung von Gelehrten auch zu Veränderung in der Lautung von Hieroglyphen gekommen. Die heutigentags zumeist angesetzte Lautung entspricht der der sog. klassischen bzw. mittelägyptischen Zeit. Das Mittelägyptische ist die Sprache, welche in der Ägyptologie Standard ist. Das Neuägyptische, z.B. das der Ramessidenzeit oder sehr spät das der Ptolemäer oder der Römer, unterscheidet sich sowohl in der Orthografie (für die es nie feste Regeln gab) als auch in der Sprache selbst deutlich. Man kann jedenfalls an der Art der Schreibung oder an der bevorzugten Verwendung bestimmter Hieroglyphen bzw. ihrer kursiven Formen zu bestimmten Zeiten durchaus sagen, aus welcher Ära ein Text stammt.
Es ließe sich gewiss weitaus mehr sagen, aber ich schließe hier einfach mal ab.
Gruß
Mulan |
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flori
Anmeldedatum: 04.06.2009 Beiträge: 1961 Wohnort: im schönen Schwabenland
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hi Mulan - herzlich willkommen im Forum - zur Ramessidenzeit war die Entwicklung der Hieroglyphenschrift weitgehendst abgeschlossen, zur Entstehung derselben und ihrer schrittweisen Vervollständigung/Verfeinerung siehe auch Kemet Oktober 2001 ab S. 31 - Entstehung der ägyptischen Schrift in prädynastischer Zeit.
Noch mehr wirst du an der Hieroglyphenschrift begeistert sein, wenn du dich mal nach Ägypten begibst und dir die vor Ort anschaust- es gibt wunderschöne Beispiele an unrestaurierten Pylonen und Stelen, die abseits den stark Tourifrequentierten stehen. - FLO |
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flori
Anmeldedatum: 04.06.2009 Beiträge: 1961 Wohnort: im schönen Schwabenland
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ein kleine Hilfe zum besser Verstehen und Lesen von Hieroglyphen findet ihr auch unter:
www.reise-know-how.de unter Kauderwelsch Band 115 "Hieroglyphen Wort für Wort" - ISBN 3-89416-317-8 - FLO |
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binbaldda
Anmeldedatum: 24.04.2007 Beiträge: 86
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khadija
Anmeldedatum: 07.12.2008 Beiträge: 599
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[quote="Nefertari"]Hallo
falls es euch interessiert die Hieroglyhen wurden 1822 von Jean-Francois Champollion entdeckt mithilfe des Steins von Rosette.........
/quote]
Die Eroberung Ägyptens durch Napoleon Bonaparte hatte das Ziel, Grossbritanien den Weg nach Indien zu versperren. Auf den Kriegsflotten von Napoleon befanden sich neben rund vierzigtausend Soldaten auch zahlreiche Wissenschaftler an Bord. Ihr Ziel sollte es sein die Geschichte Ägyptens zu erforschen.
Der Stein von Rosetta wurde 1799 von dem franz. Offizier Bouchard am Nil bei der Hafenstadt Rosetta gefunden.
Wenige Jahre später aber mussten die Franzosen, bedingt durch die Niederlage gegen die Briten
den Stein von Rosetta an die Briten zurückgeben.
Noch heute ist der Stein im Museum von London zu sehen
Champollion (1790- 1832) war ein Genie. Schon im Kindesalter beherschte er mehrere Sprachen. Ja, ihm verdankt die Menschheit die Entzifferung der Hieroglyphen. |
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Alexandrinerin
Anmeldedatum: 12.10.2010 Beiträge: 1 Wohnort: Salzgitter
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Interessant! Den Begriff "Rosettastein" habe ich schon einige Male gehört, wusste jedoch nicht einmal, dass wir es ihm verdanken, dass man das ägyptische Schriftbild näher erforschen konnte--
Also der Stein von Rosetta enthält die gleiche Inschrift in drei verschiedenen Sprachen - Altgriechisch, Demotisch und Hiroglyphen. Somit konnte man die Zeichen nach und nach übersetzen. |
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flori
Anmeldedatum: 04.06.2009 Beiträge: 1961 Wohnort: im schönen Schwabenland
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Ergänzung - der Stein wurde bei der Restauration am Fort St-Julien gefunden, eine Replik davon steht im Ägyptischen Museum in Kairo.
Die Übersetzung des griechischen Textes enthüllte den Inhalt einer Widmung der Priesterschaft von Memphis an Ptolemäus V. (196 v.C.). In mühevoller Arbeit wurden auch die anderen Zeichengruppen durch mehrere Forscher allmählich gedeutet. Doch sollte die tasächliche Auslegung der Hieroglyphen nach sorgfältigen Studien erst Champollion gelingen. FLO |
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khadija
Anmeldedatum: 07.12.2008 Beiträge: 599
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Richtig angemerkt lieber FLO-
tatsächlich gab es mehrere Mitstreiter welche sich sich mit der Entzifferung abmühten.
Champollions ärgster Rivale war ein Brite, welcher Champollions Arbeit in Frage stellte. Bis zu seinem Lebensende war er davon überzeut es sei sein Werk gewesen die Hieroglyphen entschlüsselt zu haben.
Champollion hatte kein einfaches Leben. Intigen, Neid und Krankheit zog sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Leben. Selbst als er sein Werk der Öffentlichkeit vorstellte bezichtigten anwesende Wissenschaftler seine Arbeit als Plagiat. |
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