|
|
|
Reisebericht: Ägyptenrundreise
von Daniel aus Stuttgart
8. September, Tag 7: Tal der Könige, Tempel von Deir-el-Bahari, Memnonskolosse, Karnaktempel
Recht früh, um den Massen und der Hitze zu entgehen, ging es los zur Nekropole Theben-West (eigentlich West-Luxor). In unserem Kleinbus überquerten wir eine schöne Brücke und gelangten ans Westufer des Nils, westlich der eigentlichen Stadt  Luxor. Wir fuhren auch am Ramesseum vorbei, dem Totentempel von Ramses II. Angekommen im Tal der Könige, stiegen wir um auf einen "Zug", der uns direkt zum eigentlichen Eingang des Tales brachte.
Man bekam eine Karte in die Hand gedrückt, die man brauchte wenn man ein Grab betreten will. Eine Person darf nur maximal drei Gräber betreten, und das wird daran abgezählt, indem die Ecken der Karte abgerissen wurden. Barsoom erzählte uns immer draußen was zu dem jeweiligen Grab, und ließ uns dann reingehen. Zuerst waren wir im Grab von Ramses IV, was einen riesigen Granitsarkophag in der Grabkammer beherbergte.
Dann erklommen wir die Treppe zum Grab von Thutmosis III, das hoch zwischen zwei Felswänden versteckt lag. Renate war daraufhin so erschöpft, das sie mir ihr Ticket gab, was mir die Möglichkeit bot zu mogeln und sogar vier Gräber zu besuchen. Das nächste Grab war ein Doppelgrab. Es gehört König Sethnacht und Königin Tausret. Nach Königin Tausrets Tod ließ Sethnacht das Grab erweitern und ließ für sich noch eine Grabkammer tiefer hinten im Fels herausschlagen.
Als ich mich in dem Grab befand, gingen die meisten Leute nur bis zur ersten Grabkammer (Tausret), doch ich ging noch weiter hinein und fand mich merkwürdigerweise ganz allein in Sethnachts Grabkammer. Fast allein. Plötzlich erschien ein Einheimischer vor mir, doch er war sehr freundlich und leuchtete mir mit seiner Taschenlampe in den schwarzen Basaltsarkophag von Sethnacht hinein (es wurde nur ein handbreiter Spalt zwischen Deckel und Sarkophag offen gelassen) und erklärte mir auf englisch auch noch ein paar Dinge zur Grabkammer ohne dafür was zu verlangen. Das vierte Grab was ich besuchte war dann noch das von Ramses III, was auch sehr schön war.
Nach dem Tal der Könige besuchten wir dann auf dem Weg zu den Tempeln von Deir-el-Bahari eine Alabasterwerkstatt mit Laden, in der uns präsentiert worden ist wie man mit Alabaster arbeitet. Der Laden war voll mit wunderschönen Statuen und Reliefs aus Alabaster, und es gab auch eine Vitrine, wo nur Statuen waren die nachts auch leuchten können. Der Ladenbesitzer präsentierte uns das genial indem er den Laden mit Vorhängen verdunkelte und das Licht ausmachte. Der Anblick der in der Dunkelheit leuchtenden Statuen war echt fantastisch! Sogleich entschied ich mich für den Kauf einer Katzenstatue mit Leuchteffekt. Obwohl der Laden angeblich Festpreise hatte, konnte man trotzdem handeln. Mittlerweile war es unerträglich heiß geworden, und in Deir-el-Bahari spürte man dann die ganze Gewalt der ägyptischen Sonne.
Dort befinden sich, ganz am Fuß einer senkrechten 300 m hohen Felswand gelegen, zwei sehr originelle Totentempel, einer von Mentuhotep I um 2000 v. Chr. und einer von Königin Hatschepsut um 1450 v. Chr. erbaut. In einem überdachten Freiluftgebäude erklärte uns Barsoom alles und dann durften wir losgehen und die Tempel erkunden, wobei die meisten Touristen nur den schöneren und besser erhaltenen Hatschepsut-Tempel (der ab 2007 auch nachts beleuchtet sein wird!) besichtigten, von dessen Plateaus und Rampen man eine tolle Sicht auf die grünen Felder von Theben-West hat. Ich stattete aber natürlich auch dem Mentuho- tep I Tempel einen Kurzbesuch ab.
Die Tempel waren wirklich sehr schön, sodass es sich gelohnt hat, dafür bei ca. 50 Grad im Schatten zu schwitzen. Endlich wieder im klimatisierten Bus angelangt, gelangten wir zu den Memnonskolossen, zwei riesige 21 m hohe Sitzstatuen von Amenophis III, die einsam in den Feldern stehen und einst den Eingang zum heute völlig verschwundenen Totentempel dieses Pharaos bewachten.
Nach dem Mittagessen standen dann für die übrigen Leute in meiner Gruppe der Karnaktempel und der Luxortempel im Programm. Ich entschloss mich den Karnaktempel noch ein zweites mal zu besuchen und ging mit. Allerdings war ich dann die ganze Zeit im Tempel alleine auf eigene Faust unterwegs, wo es mich auch in die entlegenen Teile des Riesenkomplexes zog, wo weniger Touristen herumliefen. Dann trank ich noch zusammen mit Barsoom einen Tee im "Tempelcafé" direkt am "Heiligen See", und es ging zurück zum Bus und weiter zum Luxortempel.
Dort trennte ich mich von meiner Gruppe: Barsoom und der Rest ging in den Luxortempel, während ich ihn noch von außen besichtigte und dann zu Fuß die Uferstraße zum Schiff, das gleich in der Nähe angebunden war, zurückging. Am Abend nach dem Abendessen gingen wir alle zu Fuß am beleuchteten Luxortempel mit Barsoom zusammen zum Abschied in ein Restaurant direkt am Nilufer, wo wir dann noch zusammen tranken und lachten. Die Atmosphäre war sehr gemütlich und die Temperaturen äußerst angenehm. Danach machten ich und Claudia es uns auf den Liegen am Sonnendeck gemütlich und verbrachten die Zeit mit Reden bis es 5 Uhr morgens war! Nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen: Claudia und Dieter flogen zurück nach Deutschland, und Sigfried, Renate und Anja fuhren mit dem Bus zum Roten Meer. |
|
Totentempel der Hatschepsut
Memnonskolosse
|
|
|
| Ägypten-Reiseberichte | Tag 6 Kom Ombo | Tag 8 Theben West / Luxor |
|
|
