Amun, Gott der Schöpfung
In der Ägyptischen Mythologie ist
Amun (auch Amon, Ammon oder Amoun) der urzeitliche Wind- und Fruchtbarkeitsgott. Sein Name bedeutete ursprünglich "Herr des unsichtbaren, alles belebenden Lichthauchs".
Die Darstellung erfolgte meistens in Menschengestalt, mit blauer Farbe, doppelter Federkrone und zwei aufrechtstehenden Pfauenfedern.
Es gibt jedoch auch eine Urversion von
Amun, in der er als Widder, Gott der Herden und Weiden und deren Fruchtbarkeit vom Volk verehrt wurden. Daher säumten lange Zeit liegende Widder auf Podesten die Wege zum
Tempel, wobei der Blick Amuns immer auf den Weg gerichtet war.
Der Einfluss der Urversion führte auch später noch zur Darstellung des Gottes in Menschengestalt mit Widderkopf.
Der Ägyptische Fruchtbarkeitsgott galt als Hauch des Lebens für alle Dinge und Wesen. Er war es, der alles erschuf und zum Leben erweckte. So machte
Amun aus dem Lüftchen einen Sturm, schuf im Ei das Küken und bescherte den Menschen einen Sternenhimmel.
Ursprünglich war
Amun der Stadtgott im ägyptischen Theben, der später mit dem Sonnengott
Re gleichgesetzt wurde und zu
Amun-
Re verschmolz.
Als sich der politische Einfluss in Theben auf ganz Ägypten ausbreitete, stieg der Stadtgott zunächst zum Reichsgott und dann sogar zum Göttergott auf.
Als Ausdruck der Verehrung Amuns wurde der
Tempel von Karnak gebaut. Das riesige Dach des Tempels mit aufwendigen Gemälden wurde von insgesamt 134 Säulen getragen, die mit Reliefdarstellungen und
Hieroglyphen verziert waren.
Der Amunkult verbreitete sich auch nach dem Fall Thebens über die Grenzen Ägyptens hinaus bis nach Äthiopien und Libyen, wo
Amun der Gott der Oasen wurde.